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Gedenken an die Opfer des SS-Verbrechens in Nammering

10. Mai | 18:00 23:30

Vom 7. bis zum 28. April 1945 fand ein Eisenbahntransport mit KZ Häftlingen aus dem KZ Buchenwald zum KZ Dachau statt. Hauptziel der SS-Wachmannschaften war es in dieser Kriegsphase, dass Häftlinge der Konzentrationslager nicht in die Hände der vorrückenden Truppen der Alliierten geraten sollten. Rund 5.000 Gefangene wurden „verladen”, 800 kamen in Dachau lebend an: Der Zug hatte sich in einen Zug voller Toter und Sterbender verwandelt.
Unter anderem sollte der Zug auf seinem Weg in Eging stehenbleiben, weil die Bahnstrecke unterhalb Tittling beschädigt war. In Witzmannsberg war eine gepanzerte Lokomotive die Böschung hinuntergestürzt, das Gleis war beschädigt und so konnte der Transport nicht weiterfahren. In Eging hatte der Transportführer die Absicht geäußert, alle Häftlinge zu erschießen und in einer Sandgrube zu beerdigen. Aber der dortige Lehrer Vogt konnte ihn überreden, nach Nammering weiterzufahren. Dort könnte der Zug auf den Abstellgleisen warten, bis er weiterfahren konnte. So wurde die angedrohte Ermordung von ca 4.000 Menschen in Eging zwar verhindert, doch 524 Leichen wurden in der nahen Sumpfwiese in Nammering vergraben und im Steinbruch verbrannte die SS nach eigenen Angaben zusätzlich ca. 270 Körper, so blieben insgesamt 794 KZ-Häftlinge ermordet im heutigen Fürstensteiner Ortsteil zurück.
Dieser Zug wurde vor allem deshalb bekannt, weil er nach der Ankunft am 28. April um 1 Uhr früh im KZ Dachau am nächsten Tag von auf München vorrückenden Truppen der US-Armee entdeckt und für die Öffentlichkeit auch fotografisch dokumentiert wurde. Die Soldaten fanden noch vor Betreten des Lagergeländes am 29. April 1945 in dem Zug viele Leichen verhungerter Häftlinge.

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Föhrenweg 3
Fürstenstein, Bayern 94538 Germany
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